Mallorca on the Rocks

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sorko Avatar

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Der Titel der deutschsprachigen Ausgabe ist meiner Meinung nach nicht gut gewählt. Der Originaltitel „The Rocks“ passt besser. „Die Klippen“ wäre nicht nur besser übersetzt, sondern auch treffender gewesen in Bezug auf den Inhalt. Für mich war diese rückwärts laufende Erzählung etwas gewöhnungsbedürftig. Rückblenden findet man oft, aber fortlaufend in der Zeit zurück zu gehen ist für mich neu gewesen. Und ich war nicht unbedingt begeistert davon. Ich lese einen Handlungsstrang, lerne die Personen kennen – und etwas später existieren diese Personen noch gar nicht. Gut, es zieht einen schon mit. Man erfährt ja am Anfang, dass es da etwas geben muss, was diesen Hass von Lulu auf Gerald begründet hat. Was war da geschehen? Ich ahnte natürlich, dass ich das erst ganz am Ende erfahren würde, und so war es dann auch. Auf dem Weg dorthin lernt man eine Reihe von Personen kennen, mehr oder minder wichtig für diese Geschichte. Lulu war meiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Sympathieträger, aber solche Menschen gibt es tatsächlich. Gerald war mir von Anfang an sympathisch. Eine tragische Geschichte, Lulu hätte sich Geralds Version der Ereignisse von damals wenigstens mal anhören können. Luc und Aegina – auch die Geschichte der beiden Nachfahren könnte man schon fast tragisch nennen, aber auch so was kommt vor. Obwohl das alles fiktiv war, habe ich doch einige Personen und Ereignisse mit eigenen Erlebnissen in Verbindung bringen können. Ich lebte auch mal einige Jahre auf einer felsigen Insel, und ich kenne und liebe die kleine Buchten an der mallorquinischen Felsküste, obwohl mir bisher eine Cala Marsopa nicht geläufig war. Es war an manchen Stellen eine Art Wiedererkennen, was für mich schön war, aber es sagt natürlich nichts über die eigentliche Qualität der Geschichte aus. Ich denke, ohne diese besondere Beziehung wäre ich wohl bei drei Sternen geblieben. Aber persönlich fand ich die Geschichte gut.