Bewegend und zum Nachdenken anregend

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amalia6.12 Avatar

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Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt auf "Die Sommer" und wurde nicht enttäuscht.

In dem Buch erzählt Leyla von ihrem Leben zwischen zwei Welten; auf der einen Seite dem Leben in Deutschland, wo sie zur Schule gehen darf, studieren soll, wo sie alle viel Platz haben und wo sie mit ihren Eltern weitesgehend alleine ist. Auf der anderen Seite gibt es die Sommer im kleinen Dorf in Nordsyrien. Hier wohnen ihre Verwandten, die Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen. Das Leben hier ist ganz anders als Leylas Leben in Deutschland, immer sind Leute um sie herum, die Kinder wachsen ganz anders auf als Leyla. Ihre Cousine hat andere Wünsche im Leben, interessiert sich mehr für Frisuren und empfindet Leyla als arrogant. Leyla dagegen fühlt sich "nicht dazugehörend" und erst als Erwachsene gelingt es ihr, sich selbst aus Sicht der Cousine zu sehen.
Leylas Zerrissenheit zwischen Deutschland und Syrien, die Frage in ihr "Wo gehöre ich hin" wurde immer wieder deutlich. Ich stelle es mir sehr schwer vor, sich zu keinem Land so richtig zugehörig zu fühlen. Es hat mich traurig gemacht, dass Leyla sich so einsam fühlen musste, da sich in ihrem Umfeld in Deutschland niemand so wirklich für die Situation in Nordsyrien interessierte.

Beim Lesen des Buches wurde mir immer wieder bewusst, wie gut es uns in Deutschland doch geht und welche Möglichkeiten / Freiheiten wir eigentlich haben.