Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Kultur des kurdischen Volkes. Sie erzählt dies aus Sicht von Leyla, einem Mädchen mit einem kurdischen Vater (aus Syrien) und einer deutschen Mutter. Seit früher Kindheit reist sie jeden Sommer mit ihren Eltern in das Heimatdorf ihres Vaters. Das Dorf wird sehr authentisch und detailliert beschrieben, so dass man das Gefühl hat, tatsächlich dort zu sein. Besonders interessant fand ich den politisch-historischen Kontext, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Situation. Mir hat es geholfen, das ganze Flüchtlings-Thema ein bisschen besser zu verstehen. Der Leser begleitet Leyla auf ihrem Weg vom kleinen Mädchen zur erwachsenen Frau, die sich mit all den kulturellen Unterschieden konfrontiert sieht, wie es sie vermutlich in vielen multikulturellen Familien gibt. "Die Sommer" ist eine bewegende, sehr authentische Familiengeschichte, mit teilweise autobiografisch anmutenden Zügen. Ein tolles Buch!