Die ganz große Enttäuschung

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pummelfee77 Avatar

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Was für eine Enttäuschung. Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut und hätte es mir sogar gekauft. Zum Glück habe ich das Exemplar von vorablesen bekommen, so dass ich mich wegen des Geldes nicht ärgern muss – denn das hätte ich definitiv.

Der Klappentext und das Cover versprechen eine tiefegehende, ergreifende Darstellung des Schicksals der Jesiden und der Bewohner des Gebietes namens „Kurdistan“. Doch statt dessen findet man eine Aneinanderreihung einzelner Geschichten ohne chronologische oder sonst wie nachvollziehbare Reihenfolge. Schlimmer noch als das ist das Fehlen jeglicher Emotionen. Diese Kurzgeschichten – in einem solchen Band wären sie gut aufgehoben gewesen – sind bar jeder Emotionen. Man glaubt stellenweise tatsächlich sich in einem Sachbuch zu befinden, das dann aber zu wenig Informationen liefert. Dementsprechend bin ich mit niemandem, schon gar nicht mit der Protagonistin Leyla warm geworden.

Alles, jeder Konflikt im Kleinen zwischen den Cousinen und auch im Großen zwischen Völkern und Armeen, hat mich nicht berührt, obwohl ich bei Nachrichtensendungen und entsprechender Berichterstattung regelmäßig weine.

Einzig die Schilderung von Orten und Landschaften waren absolut gelungen, liebevoll und so, dass ich es mir vorstellen konnte und einen kurzen Moment dort verweilte.

Zwischendurch war die Lektüre so qualvoll und mühsam, dass ich es nicht zu Ende gelesen hätte, wenn ich es nicht als Rezensionsexemplar bekommen hätte. Definitiv nicht. Ich als Vielleser und immer-zu-Ende-Leser hatte selten nach einem Buch das Gefühl meine Zeit verschwendet zu haben – hier leider schon.