Ein Buch um über den Tellerrand zu schauen

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annaka Avatar

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"Eine Geschichte, dachte sie, erzählt man immer vom Ende her. Auch wenn man mit dem Anfang beginnt."
Obwohl das Cover sehr positiv ins Auge sticht klang der Klappentext erstmal wenig nach Wohlfühlbuch. Leyla wächst als Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden in Deutschland auf und verbringt alljährlich die Sommer bei ihren Großeltern und Verwandten in Kurdistan. Je älter sie wird desto mehr gerät sie in einen Konflikt der Kulturen.
Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich, es gibt wenig Dialoge und da es aus Leylas Erinnerung heraus erzählt wird springen die Geschichten chronologisch etwas hin und her. Dabei wird aber das Dorf, die Menschen und das Leben in Kurdistan so plastisch beschrieben dass ich sofort in der Geschichte drin war. Und ich habe beim Lesen gemerkt wie wenig ich eigentlich weiss über den Krieg, die Konflikte und die Situation in Syrien weiss.
Die Sommer ist definitiv kein Wohlfühlbuch und das muss und will es auch überhaupt nicht sein. Mich hat es zum nachdenken und informieren angeregt, aufgerüttelt und auch dankbar sein lassen für die Privilegien die wir in Deutschland haben.