Keine leichte Lektüre

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vielleserin1957 Avatar

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Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt. (Klappentext)
Genauso wie Leyla hin- und hergerissen ist, so bin ich es auch nach dem Lesen dieses Buches. Auf der einen Seite wird sehr eindrucksvoll das Leben in Nordsyrien bei ihren Großeltern geschildert, auf der anderen Seiten das fast unbeschwerte Leben in Deutschland, hier in München. Es prallen zwei verschiedenen Welten aufeinander. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, ja fast sensibel und klar verständlich. Man kann sich nach einiger Zeit in Leyla und ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre, die mich stellenweise auch nachdenklich gemacht hat.