Leben in zwei Kulturen

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rheinnixe Avatar

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Ronya Othmann möchte in ihrem Debüt Roman den Leser für Minderheiten sensibilisieren, was ihr bei mir durchaus gelungen ist.
Das Buch erzählt die Geschichte von Leyla, die jedes Jahr in den Sommerferien ihre Großmutter in einem Land besucht, über das sie nicht sprechen darf.
Ihre Mutter ist Deutsche, der Vater ist kurdischer Jeside. Die kleine Familie wohnt in der Nähe von München. Die Familie des Vaters lebt in einem kleinen Dorf nahe der türkischen Grenze. Leyla erlebt dort jedes Jahr unbeschwerte Sommerferien und genießt dort das einfache Leben. Eine besondere Beziehung hat Leyla zu ihrer Großmutter, von der Leyla viele traditionelle Dinge lernt. Als die Revolution beginnt und daraus ein Krieg entsteht bricht das Leben im Dorf auseinander.
Das Thema Krieg und Flucht, ebenso Diskriminierung , Unterdrückung, Ausgrenzung und die Unterdrückung der Kurden werden im Buch thematisiert. Allerdings hätten die Zusammenhänge etwas ausführlicher sein können.
Durch die detaillierten Beschreibungen vom Leben im Dorf der Großmutter konnte ich mir alles gut vorstellen. Die verschiedenen Charaktere waren nicht so gut herausgearbeitet so hatte ich zum Beispiel von Leyla kein Bild im Kopf.
Die Autorin benutzt sehr lange und verschachtelte Sätze, das hat mir das Lesen etwas beschwerlich gemacht. Sie verzichtet auf Emotionen, was sicherlich durch die Thematik begründet ist. Teilweise fand ich das Buch auch langweilig, da meist einzelne Geschichten aneinander gereiht sind. Aber das Thema des Buches hat mich nicht los gelassen, obwohl das Ende bedrückend war. Alles in allem trotzdem ein tolles Buch das mich zum Nachdenken anregte.