Sommer zu den Wurzeln

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sunnysea Avatar

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Leyla lebt mit ihrer deutsche Mutter und ihrem ezidisch, kurdischen Vater in München. Jedes Jahr in den Sommerferien reist sie in das Dorf ihres Vaters nach Syrien und besucht dort die Großeltern und ihre Verwandten. Sie lebt dort für ein paar Wochen ein ganz anderes Leben in Tradition. Trotz anfänglicher Unsicherheiten und Ängsten gewinnt sie durch ihre Beziehung zu ihrer Großmutter Vertrauen, Geborgenheit und Wärme. Das Leben im Dorf und Gemeinschaft steht im totalen Kontrast zu ihrem unbeschwerten Leben in Deutschland. Der Spagat zwischen zwei Welten, das nicht hier und dort zu Hause zu sein, diese Zerrissenheit bringt sie an ihre Grenzen.

Der Roman ist nicht einfach zu lesen, aber es lohnt sich. Gibt das Buch doch Einblicke, wie tief und über Generationen hinweg, Schicksale wie Krieg, Flucht und Tradition unser Leben beeinflussen und uns so oft zerreißen. Bei dem schönen Cover und Einband mit dem Titel „Die Sommer“ habe ich mir zuerst etwas Anderes als eine Zerreißprobe zwischen zwei Welten vorgestellt, doch gerade dadurch kommen die Kontraste, die sich durch Leylas Leben ziehen, wunderbar heraus. Ronya Othmann nimmt einen mit in eine für viele Menschen unvorstellbare Welt, die doch so nah ist und von der wir viel zu wenig wissen. Ich hoffe dieses Buch wird viele Leser finden!