Leyla ist die Tochter eines jesidischen Kurden und einer Deutschen aus dem Schwarzwald, wächst in der Nähe von München auf. Die Sommer ihrer Kindheit verbringt sie bei ihren Verwandten im Norden Syriens und mit ihr lernen wir LeserInnen einiges über die syrische Kultur und Religion, über die Unterdrückung der Kurden dort und den Völkermord an den Armeniern im 20. Jahrhundert. Auf einer zweiten Ebene erleben wir Leyla als Studentin in Leipzig, wie sie die Nachrichten über den Krieg in Syrien verfolgt und sich über die Ignoranz ihrer deutschen Umwelt. Im Mittelpunkt steht die Identitätssuche der jungen Leyla, eine der typischen Vertreterinnen der Generation mit "Migrationshintergrund". Ein tolles Debüt, augenöffnend und mit der nötigen Distanz, aber auch Nähe erzählt.