Zwischen den verschiedenen Kulturen

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tian Avatar

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Die Leseprobe hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil hat mich sofort eingefangen. Das Buch enttäuscht hier leider etwas. Irgendwie nimmt das Geschehen nicht wirklich Fahrt auf. Mir sind die Beschreibungen etwas zu langatmig. In sehr schönen Worten wird der Ferienalltag beschrieben. Oma, Opa, Cousinen, Tanten sehr viele Figuren mit denen ich mich aber nicht identifizieren kann. Auch in Leyla kann ich mich nicht richtig hineinversetzen. Sie bleibt mir seltsam fremd. Die Kindheit zwischen dem privilegierten Leben in Deutschland und dem kargen Alltag bei den Großeltern wird sehr gut beschrieben und die Zerrissenheit als grundsätzliches Thema der Geschichte sehr eindrücklich erzählt.
Die Autorin schreibt fesselnd, mal in kurzen, aneinandergereihten Hauptsätzen, mal in blumig ausgeschmückten Bandwurmsätzen. Die Geschichte schreitet zwar voran, es gibt jedoch einige Sprünge und Rückblenden, manchmal weiß man als Leser*in nicht genau, wo man sich sich zeitlich gerade befindet. Das unterstreicht, dass sich die Geschichte wie eine große Erinnerung liest.

Man fühlt mit Leyla mit, kann sich in sie hineinversetzen und lernt gleichzeitig etwas über die kurdische Kultur und Geschichte. Ein wirklich empfehlenswerter Roman!