Gegenwart trifft Vergangenheit

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meldsebjon Avatar

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Das gab es ja schon öfter: Eine Person der heutigen Zeit hat Probleme, stoßt irgendwie auf die Vergangenheit einer anderen Person und findet Zusammenhänge mit ihrer eigenen Gegenwart.
Das lese ich sowieso immer gerne, auch wenn häufig die Zusammenhänge für den Leser sehr viel schneller erkennbar sind als für die handelnden Personen.
Das ist hier aber gar nicht so. Sehr langsam gerät man immer tiefer in die beiden Geschichten hinein, sehr langsam kommen die Zusammenhänge ans Licht, daher ist das Buch vom Anfang bis ans Ende spannend.
Erzählt wird die Geschichte der heutigen Nora, die mit ihrem durchgeplanten, arbeitsreichen und langweiligen Leben sehr unzufrieden ist. Spontan bricht sie alle Brücken hinter sich ab und zieht ans Meer. Mehr und mehr fühlt sie sich dort wohl, gewinnt neue Freunde und nimmt Kontakt zu ihrer Großmutter auf, die ihr die ersten Jahre ihrer Mutter näher bringt.
Parallel dazu wird über Chloe berichtet, die aus einem kleinen Dorf stammt und deren schönste Zeit jedes Jahr die drei Wochen sind, die sie bei ihrer Tante am Meer verbringen darf. Auch sie bricht offensichtlich sehr jung alle Brücken ab, geht in die Großstadt, macht dort Karriere. Die Frage nach dm "Warum" zieht sich fast bis zum Ende des Roman.
Fazit: Gute Geschichte, sehr stark umgesetzt. Bitte mehr!