Klimawechsel

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melc Avatar

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Der Einstieg in " Die Sonnenschwestern" ist mir nicht ganz leicht gefallen. Irgendwie mutete die Geschichte der 40jährigen Nora doch ein bißchen zu abgeklascht an: Trennung, Burn out und Therapeutenbesuche, dazu eine schwierige Beziehung zur Mutter: all das ähnelt schon sehr einem Stereotyp in den allgegenwärtigen Frauenromanen. Mit dem Klimawechsel ins beschauliche Tenby nimmt die Geschichte allerdings langsam Fahrt auf. Das vermutete Geheimnis von Noras Mutter Chloe ist zum greifen nah und doch noch undurchschaubar. Die Rückblicke in Chloes Kindheit geben nie zuviel Preis und so bleibt man gespannt. Tracy Rees hat einen sehr angenehmen Schreibstil und entwirft neben den tollen Charakteren auch wunderbare Landschaftsbilder von Tenby. Wenn man sich nicht von vorhersehbaten Verläufen abschrecken läßt, unterhält der Roman, trotz einiger Längen, gut. Weshalb der deutsche Titel " Die Sonnenschwestern " gewählt wurde erschließt sich mir nicht.