Und ewig bleibt die Liebe

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heike lohr Avatar

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Tracy Rees hat es geschafft, ein gutes Buch zu schreiben, das so exzellent ist, dass ich weinen und lachen musste. Der englische Buchtitel ist prägnanter als die deutsche Übertragung "The Hourglass". Die wunderschöne Sanduhr mit dem bunten Sand kommt in verschiedenen Ausführungen in der Familie vor. Sie ist in den montagehaft aneinandergereihten Szenen ein HInweis auf die versteckte Verwandtschaft zwischen den zwei Figuren, deren Erlebnisse wir verfolgen. Einmal sind wir in der Gegenwart von 2006 und dann wieder in den 50ern. Ausgehend von einem Gebet, das die Großmutter alleine in der Nacht ausspricht: Er möge ihre zwei Mädchen zu ihr führen. Das klingt zwar gut und berührend, scheint zunächst ncihts mit Chloe und Nora zu tun haben. Und doch herrscht zwischen ihnen eine enge Verbindung. Nora fällt in eine
Sinnkrise bzw. Burnout, geht in Therapie, wirft ihren Job hin und versucht sich neu zu orientieren. Aus einemgeheimen Grund kann und will ihre Mutter sie nicht verstehen. Geheimnisse bleiben gut konstruiert lange im Verborgenen, obwohl dem Leser ganz raffiniert kleine Hinweise gegeben werden: die Sanduhr, die Blumennamen, die schwarzen, gefärbten Haare und die blonden. Genial werden die zwei zeitlich entfernt ablaufneden Erzählungen in abwechselnder Reihenfolge aneinadnergereiht. Chloe ist unglücklich bei ihren Verwandten in Tenby ,w eil ihre Cousine sie nciht mag und eifersüchtig ist--- auf die arme, schöne und charmante Chloe. Sie hat von Anfang an einen guten Freund, den sie während all ihrer Ferienaufenthalte in Tenby behält. Als sie versehentlich in Gefahr gerät, eilt er ihr intuitiv zur Hilfe, wird von einem herabstürzenden Felsblock gut getroffen und scheint gelähmt zu bleiben. Sie hat Schuldgefühle, weil sie mti jemanden ausgegangen ist, der sie kurz alleine ließ und ein anderer sie zu vergewaltigen versuchte. Ihr Freund Leo eilte ihr zur hIlfe, wurde schwer verletzt und wollte sie daraufhin nicht wiedersehen. Nora zieht es in diesen Ort, weil sie glaubt, ein Familiengeheimnis lüften zu müssen, von dem sie allerdings gar ncihts weiß. So bleibt sie in einem Ort, lert Caitlin kennen, besucht ihre Großmutter in einer Ortschaft in der Nähe, lebt günstig in einem Haus, das ein exzentrischer Maler vermietet und genießt neue Bekanntschaften. Sie probiert alles aus: Backen, wandern, Quilt nähen und Yoga, um nur Einiges zu nennen. Irgendwann realisiert sie, dass ihre Mutter Jasmine eignentlich Chloe heißt und dass sie nichts von deren Kindheit weiß. Als sie mit Caitlin zur Ausstellung des Malers nach Lodon fährt, sieht sie mit Schrecken, dass er ihre Mutter gemalt hat. Sie ist vollkommen aufgelöst und kennt sich nicht mehr aus. Sie schreibt ihm eine Mail, trifft sich mit ihm und erfährt von der lange zurückliegenden Liebesgeschichte. Dieser Mann liebt noch immer ihre Mutter. Sie schreibt ihr endlich die Wahrheit, was sie in letzer Zeit gemacht hat und ihre Mutter kommt von ihrer Italienreise schnel zurück. Langsam werden alle Geheimnisse enthüllt und die Zusammenhänge rekosntruiert. Gute Verschleierungstechnik und eine unwahrscheinlich berührende sowie authentische Erzähltechnik bringen mich zum Lachen, Weinen, Nachdenken und zum Neubwerten aller Ereignisse. Ich bin durch die Geschichte merh als in einer Richtung emotional bewegt worden. Das Happyend am Ende wirkt erstaunlicherweise weder ktischig noch rührselig, sondern in seiner berührenden Ehrlichkeit und Authentizität hoffnungsfroh. Jede/r ist an seinem/ihrem Ort angekommen und gesiegt hat eindeutig ohne Melodram der dramatischen Art die Liebe. Leo und Chloe/Jasmine kommen zusammen ebenso wie Nora und Logan einen Weg zueinander finden. Die Familie rückt näher zusammen, ziehen in die nähe und wissen endlich, dass sie zusammengehören in guten wie in schlechten Zeiten. Mein größtes Kompliment gehört dieser guten Übersetzung welche die britische Eignenart zu erhalten weiß.