wunderschön

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sissidack Avatar

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So wie sich der Roman in der Leseprobe darstellte, ist auch sein weiterer Verlauf zu bewerten. Der Stil der Schriftstellerin und natürlich in großem Maße auch Frau Elfriede Peschel geschuldet, ist total gut. Mit viel Genuss habe ich die 441 Seiten wunderschöner Literatur gelesen. Es ist faszinierend, wie die Autorin aus anfänglich drei Frauen als Hauptfiguren langsam eine Verschmelzung von Chloe und Jasmin entwickelt. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Romanfiguren hat mich echt überrascht. Er war nicht schon von Beginn an vorhersehbar.
Das Bittgebet der alten Frau im Prolog wirkt ein wenig wie der Wunsch einer doch schon senilen Mutter und Großmutter. Doch am Ende wird der große Bogen über die gesamte Geschichte hinweg gespannt. Wunderschön wie ich finde. Der zu Beginn der Erzählung so innig geäußerte Wunsch, ist auf eine liebevolle Weise in Erfüllung gegangen. Mehr werde ich dazu hier nicht verraten, das wäre für jeden weiteren Leser zu schade.
Dass die Autorin das Meer liebt, ist unübersehbar. Dass die Autorin viel Gefühl für die Sorgen und Nöte junger Menschen hat, ist unverkennbar. Dass die Autorin Liebe für die Familie ihr Eigen nennt, zeigt ihr vorliegendes Werk. Es ist einfach nur schön, wie das Leben der jungen Chloe mit der Zuneigung zu ihrem kindlichen und nach und nach reifenden Freund in den jeweils nur drei Sommermonaten reift. Eine solche Freundschaft ist wirklich etwas Besonderes. Jeder, der so etwas selbst erlebt hat, kann dies schätzen. Auch beschreibt die Autorin meisterhaft wie zerbrechlich eine solch echte Freundschaft und junge Liebe ist.
Noras Leben ist so ganz - oder vielleicht doch nicht ganz? - anders. Sie hat mit ihren 40 Jahren den Mut, ihr ganzes Leben umzukrempeln. Ihr Charakter ist stark geprägt durch ihre Mutter Jasmin. Zur Mutter hat sie ein sehr enges und liebevolles Verhältnis. Allerdings hat Jasmin ihr auch mit auf den Weg gegeben, dass auf die Liebe nicht gebaut werden kann. Nora lernt aber genau in der Phase ihrer Selbstfindung einen Mann kennen und lieben. Mit Romanende lässt sich vermuten, dass diese Liebe vorerst halten wird. Wie es mit den Beiden weitergeht wäre der Stoff für einen neuen Roman von Frau Rees. Ich weiß genau, den würde ich mir sofort kaufen.
Ich könnte noch viel zu den Sonnenschwestern schreiben. Als Essenz bleibt ganz einfach nur: Der Roman ist wunderschön. Die Charaktere sind nicht vollkommen aber liebenswert. Die Protagonisten sind keine Helden; sie sind Menschen für die am Ende der Geschichte alles gut und doch glaubhaft ausgeht. Ich bin von den "Sonnenschwestern" begeistert und werde sie auf jeden Fall weiterempfehlen. Für eine meiner Bekannten, die solche "Frauenromane" sehr liebt, werde ich das Buch als Geburtstagsgeschenk schnellstens einkaufen. Auch sie wird begeistert sein.