Im falschen Genre einsortiert

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leseskorpion Avatar

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Der afrikanische IOC-Funktionär Charles Murandi liegt ermordet in seinem Hotelzimmer und der deutsche Journalist Thomas Gärtner gerät als sein mutmaßlicher Mörder in die Mühlen der chinesischen Justiz. Während des Vergabe-Kongresses für die olympischen Spiele 2032 ist das für die deutsche Diplomatie die ultimative Herausforderung, zumal auch noch die Kanzlerin mitsamt Tross nach Shanghai angereist ist.

Cover und Klappentext versprechen einen spannenden Krimi am Rande des IOC-Kongresses. Der Schreibstil ist ein wenig langatmig und lässt keine richtige Spannung aufkommen. Zahlreiche Perspektivwechsel und verschiedene Zeitebenen machen es dem Leser schwer, am Ball zu bleiben. Die handelnden Personen werden zwar sehr ausführlich charakterisiert, trotzdem konnte ich keinem von ihnen nahe kommen. Ich war nie richtig in der Geschichte drin, denn der eigenartige Schreibstil hat mich immer auf Distanz gehalten.
Die Aufklärung des Mordes ist nicht die zentrale Handlung, es geht viel mehr um die politische Situation in und mit China. Das ist zwar auch interessant und sehr aktuell, aber damit ist die Einordnung des Romans in das Krimi-Genre nicht richtig. Dieses Buch ist meines Erachtens ein politischer Roman mit einem Kriminalfall am Rande.

Insgesamt habe ich mir von diesem Buch mehr versprochen, weshalb ich es Krimilesern leider nicht empfehlen kann. Wer großes Interesse an der internationalen Politik hat, ist hier vielleicht richtig.