Zwischen den Welten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
throki Avatar

Von

Zwischen Mosambik und China pendelt dieser Politkrimi und damit auch zwischen zwei völlig unterschiedlichen Kulturen.
In Shanghai sollen die Olympischen Sommerspiele für das Jahr 2032 vergeben werden, beworben haben sich drei Städte in Europa und drei Städte in Afrika. Es wird ein hartes Rennen erwartet und die Bundeskanzlerin reist persönlich an, um für den europäischen Standort zu werben.
Doch dann liegt der mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi tot in seinem Hotelzimmer. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, der deutsche Journalist Thomas Gärtner. Das deutsche Konsulat muss sich einschalten und schickt die junge Lena Hechfellner, um dem Mann beizustehen. Schon bald erfährt der Leser, dass sich die drei kannten und es entwickelt sich ein spannender Wettlauf zwischen den chinesischen Behörden und dem deutschen Konsulat, den die Deutschen nicht gewinnen können.
Man muss beim Lesen dieses Buches sehr aufmerksam bleiben, denn immer wieder wechseln Zeiten und Orte. Schon bald ahnt man, dass hinter dem Fall mehr steckt als die Suche nach Dokumenten, der Fall ist sehr raffiniert aufgebaut und spannend bis zum Schluss.
Man taucht tief in die chinesische Kultur ein, die sich zu einem für uns fast unerträglichen Überwachungsstaat entwickelt hat. Schnell merkt man, dass Stephan Schmidt diese Kultur gut kennt und dass er hervorragend recherchiert hat. Reale Personen wie Thomas Bach, Angela Merkel und andere machen das Buch zusätzlich interessant.
Insgesamt hat mich das Buch gefesselt und es ist sehr gut aufgebaut, aber anstrengend und nicht einfach "wegzulesen". Darauf muss man sich einlassen.