Die weiße Maus zeigt Courage

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sikal Avatar

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Marseille, 1940: Die Australierin Nancy lebt mit ihrem gutbetuchten Ehemann Henri Fiocca ein unbekümmertes Leben. Zumindest so lange bis die Deutschen Frankreich besetzen und Nancy sich im Widerstand betätigt und der Résistance anschließt. Sie hilft bei so mancher Flucht, vermittelt Kontakte und ist als Kurier unterwegs. Die Deutschen vermuten hinter der „weißen Maus“ (wie sie genannt wird) einen Mann – dadurch ist sie mehr oder weniger sicher (zumindest einige Zeit). Doch kein Glück wehrt ewig und so wird schließlich Henri verhaftet während es Nancy gelingt zu fliehen. In England hatte Henri schon vor langer Zeit Kontakte geknüpft und Geld hinterlegt, so wäre es für Nancy leicht, sicher über den Krieg zu kommen. Doch sie will wieder zurück nach Frankreich, lässt sich zur Agentin ausbilden und gelangt mit einem Fallschirm in ihre alte Heimat. Während sie weiter gegen die Deutschen im Untergrund agiert, wird es für Henri immer enger.

Erst so nach und nach gelingt es Nancy sich in der Männerdomäne zu behaupten. Anfangs bemüht sie sich den Familien ihrer Kampftruppe Lebensmittel oder Geld zu geben, damit diese über die Runden kommen. Sie riskiert mehrmals ihr Leben und wird mit einer ganz besonderen Fahrradtour Ehre erlangen. Am Ende nennen die Männer sie „Feldmarschall“, was sie sich wohl nie zu träumen gewagt hätte.

Der Roman ist fesselnd geschrieben und gibt einen Einblick in den Widerstand gegen die Deutschen. Nancy Wake ist wohl den wenigsten ein Begriff, doch sie verdient durchaus Beachtung. Ihr taktisches Geschick und ihre Fähigkeit bei Menschen die richtigen Worte zu platzieren verdienen Anerkennung.

Man muss beachten, dass es keine Biografie ist sondern ein Roman, der Realität und Fiktion vermischt. In den Anmerkungen wird dies genau erklärt, ebenso findet sich weiterführende Literatur.

Ein spannender Roman mit historischem Hintergrund, der auf jeden Fall 5 Sterne verdient.