James Bond mit Lippenstift

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chiclana Avatar

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​Man spürt von der ersten Seite an, dass die Autoren Drehbuchautoren sind - das Buch liest sich wie ein Film.

Nancys Zeit in Marseille als Weiße Maus fand ich sehr fesselnd. Faszinierend wie sie ihr Dasein als tatkräftige Unterstützerin der Résistance und ihr glamouröses Leben an der Seite ihres reichen Ehemannes miteinander verquickt.

Als ihr Mann festgenommen wird, gelingt ihr trotz einiger Widrigkeiten die Flucht nach England, wo sie sich zur Geheimagentin ausbilden lässt. Auch dieser Abschnitt war interessant und kurzweilig, wenn auch teilweise etwas überspitzt dargestellt. Als sie dann im Einsatz in der Auvergne landet, hat mich das Buch nicht mehr ganz so gefesselt. Die ewigen Machtspielchen und die Kämpfe zogen sich etwas bis das Buch zum Schluss nochmal richtig Fahrt aufnimmt.


Schön, dass es ein ausführliches Nachwort gibt, in dem die Autoren erklären, was im Buch verändert wurde. Gleichzeitig finde ich es sehr schade, dass doch einiges verändert wurde - Nancy Wakes Leben wäre sicher auch "im Original" äußert lesenwert. In dieser Variante war es mir teilweise ein wenig zu viel James Bond mit rotem Lippenstift. Dennoch alles in allem: die Seiten fliegen dahin.