Der letzte Brief - Hinterlassenschaft einer Getöteten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gracelass Avatar

Von

Während das Cover noch eine fast majestätische Frau darstellt, wird schon in der Einleitung klar, dass die Frau, um die es geht, nicht nur majestätisch ist, sondern auch ihren Idealen bis zum Tod treu bleibt.
Durch ein gestörtes Verhältnis zur Intimität beflügelt, heiratete sie einen Offizier, der sie nur noch weiter in ein gestörtes Verhältnis zu Sex drängt, ausbeutet, erniedrigt und beleidigt am laufenden Band.

Trotz der nüchternen Schreibweise wird in einem während des Lesens Mitgefühl geweckt und zum Teil auch Mitleid, während Paolo Coelho Margarethe Zelle zum Leben erweckt und ihre fiktive Lebensgeschichte erzählt. Durch die Ich-Perspektive und das Verwenden von Briefen wird eine Intimität zu der Hauptperson aufgebaut, die einen jeden Schritt mitfühlen lässt. So ist das Buch zu gleich tragisch, da es direkt mit dem Tod der Protagonistin beginnt und weiter geht mit der Erzählung, wie ihr Leben nicht ganz so glücklich begann, allerdings ist das Buch auch mitreißend. Man weiß zwar quasi das Ende, allerdings will man unbedingt wissen, wer diese Person war und wie kann man das besser machen, als ihren letzten Brief, geschrieben aus ihrer Todeszelle, zu lesen?