Verliererin im Spiel um Geld und Macht

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sweetaddict Avatar

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Mata Hari - eine Frau, die mir ein wager Begriff ist. Doch die ersten Seiten von Coelho`s "Die Spionin" haben mir eine Gänsehaut beschert. Voller Mut, Zuversicht und Rückgrat liest sich der Brief der Frau, die durch ein Erschießungskommando ums Leben kam. Es hamdelt sich um einen fiktiven letzten Brief der bühnenerfahrenen Frau an ihren Anwalt, der es letztlich nicht schaffen sollte, sie aus dem Gefängnis zu holen und die Todesstrafe zu ersparen.
Der Autor zeichnet das kurze Leben der Margarethe Zelle nach, zeigt auf, wie sie aus der holländischen Provinz bis auf die großen Bühnen von Paris gelangen konnte.

Coelho greift das Leben einer beeindruckenden Frau auf, das es verdient hat erzählt zu werden. Mit seinem gewohnt gekonnten Schreibstil konnte der Autor mich auf den ersten Seiten sofort für das Buch begeistern. Die Idee, Mata Hari auf diese Weise noch ein letztes Mal eine Stimme zu verleihen hat mir sehr imponiert. Ich habe das Buch an wenigen Tagen durchgelesen und bereue keine einzige Seite. Einen kleinen Stern muss ich dem Buch jedoch abziehen, weil mich Coelho an einigen Stellen nicht komplett mit seinen Formulierungen überzeugen konnte. So fehlte es dem Brief der Mata Hari doch immer wieder ein Stück an Weiblichkeit.

Insgesamt hat das Buch mich jedoch kurzweilig unterhalten aber auch zum Nachdenken gebracht. Wie leicht kann das Leben eines Menschen aus der Bahn geraten und schließlich tragisch enden und welche Freunde bleiben einem, wenn der Glanz des Ruhms erloschen ist?