Ein vielschichtiger Roman mit Schwächen im Worldbuilding
Wir befinden uns im Jahr 1923 in einem alternativen London, in dem Drachen real sind. Ein Friedensvertrag regelt das Zusammenleben von Menschen und Drachen, organisiert die Gesellschaft streng hierarchisch und benachteiligt sowohl niedere Klassen als auch Drachen. Sowohl bei den Menschen als auch den Drachen regt sich Widerstand. Dieses fast dystopische Setting hat mir gut gefallen.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Vivien – ehrgeizig, systemtreu erzogen und bereit, moralisch fragwürdige Entscheidungen zu treffen. Ihr Weltbild gerät ins Wanken, als sie erfährt, dass ihre Eltern Teil der Rebellion sind.
Vivien ist eine interessante Figur. Zwar ist sie keine Sympathieträgerin, aber ihre Einstellung und ihr Verhalten sind nachvollziehbar. Ich fand es gut, dass sie sich immer wieder hinterfragt und mit ihrem Gewissen hadert. Sie weiß, dass ihr Handeln falsch ist, stellt aber dennoch ihr Wohl und das ihrer Familie immer in den Vordergrund. Mir hat gefallen, dass wir hier keine strahlende Heldin haben, die von Anfang an das Richtige tut, sondern dass diese Wandlung ein langer Prozess ist.
Besonders spannend fand ich den Handlungsstrang um Bletchley Park, wo Vivien mit anderen Jugendlichen an geheimen Projekten gegen die Rebellen arbeitet. In ihrem Fall geht es um die Entschlüsselung einer geheimen Drachensprache. Denn die Drachen in dem Buch sind komplexe, intelligente Kreaturen mit eigener Sprache und Sozialverhalten. Gerade die Bedeutung von Sprache als Teil von Identität und Kultur wird im Rahmen der Handlung sehr gut herausgearbeitet.
Anstelle einer dominanten Liebesgeschichte legt die Autorin den Fokus auf politische Verwicklungen, persönliche Schuldfragen und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zwängen. Die Liebesbeziehung entwickelt sich langsam, bleibt dezent im Hintergrund und wirkt dadurch umso glaubwürdiger. Das Ende des Buches war hier überraschend und berührend.
Ich hätte mir in Bezug auf das Worldbuilding etwas mehr Details gewünscht. Der Friedensvertrag wird zwar immer wieder erwähnt, aber nicht ausreichend erklärt. Überhaupt wurde das gesellschaftliche Zusammenleben zwischen Drachen und Menschen nur am Rande behandelt. Auch der historische Kontext war mir zu ungenau: Einerseits gibt es diesen seit 50 Jahren gültigen Friedensvertrag, andererseits ist aber von einem Krieg vor fünf Jahren die Rede, der vermutlich dem Ersten Weltkrieg entspricht. Wer da aber gegen wen Krieg geführt hat, wurde nie erläutert. Das fand ich alles maximal verwirrend hat mich doch immer wieder rausgebracht, weil sich hier für mich kein klares Bild ergab.
Fazit. ‚Die Sprache der Drachen‘ war für mich ein Buch mit Licht und Schatten. Einerseits hat mir vieles an dem Buch gefallen: das Grundsetting, die glaubhafte Entwicklung der Protagonistin, die spannende Handlung, die langsame Liebesgeschichte. Die Schwächen im Worldbuilding trübten das Leseerlebnis etwas, aber das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, in der die für mich unklaren Punkte dann hoffentlich besser erläutert werden. 3,5 Sterne.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Vivien – ehrgeizig, systemtreu erzogen und bereit, moralisch fragwürdige Entscheidungen zu treffen. Ihr Weltbild gerät ins Wanken, als sie erfährt, dass ihre Eltern Teil der Rebellion sind.
Vivien ist eine interessante Figur. Zwar ist sie keine Sympathieträgerin, aber ihre Einstellung und ihr Verhalten sind nachvollziehbar. Ich fand es gut, dass sie sich immer wieder hinterfragt und mit ihrem Gewissen hadert. Sie weiß, dass ihr Handeln falsch ist, stellt aber dennoch ihr Wohl und das ihrer Familie immer in den Vordergrund. Mir hat gefallen, dass wir hier keine strahlende Heldin haben, die von Anfang an das Richtige tut, sondern dass diese Wandlung ein langer Prozess ist.
Besonders spannend fand ich den Handlungsstrang um Bletchley Park, wo Vivien mit anderen Jugendlichen an geheimen Projekten gegen die Rebellen arbeitet. In ihrem Fall geht es um die Entschlüsselung einer geheimen Drachensprache. Denn die Drachen in dem Buch sind komplexe, intelligente Kreaturen mit eigener Sprache und Sozialverhalten. Gerade die Bedeutung von Sprache als Teil von Identität und Kultur wird im Rahmen der Handlung sehr gut herausgearbeitet.
Anstelle einer dominanten Liebesgeschichte legt die Autorin den Fokus auf politische Verwicklungen, persönliche Schuldfragen und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zwängen. Die Liebesbeziehung entwickelt sich langsam, bleibt dezent im Hintergrund und wirkt dadurch umso glaubwürdiger. Das Ende des Buches war hier überraschend und berührend.
Ich hätte mir in Bezug auf das Worldbuilding etwas mehr Details gewünscht. Der Friedensvertrag wird zwar immer wieder erwähnt, aber nicht ausreichend erklärt. Überhaupt wurde das gesellschaftliche Zusammenleben zwischen Drachen und Menschen nur am Rande behandelt. Auch der historische Kontext war mir zu ungenau: Einerseits gibt es diesen seit 50 Jahren gültigen Friedensvertrag, andererseits ist aber von einem Krieg vor fünf Jahren die Rede, der vermutlich dem Ersten Weltkrieg entspricht. Wer da aber gegen wen Krieg geführt hat, wurde nie erläutert. Das fand ich alles maximal verwirrend hat mich doch immer wieder rausgebracht, weil sich hier für mich kein klares Bild ergab.
Fazit. ‚Die Sprache der Drachen‘ war für mich ein Buch mit Licht und Schatten. Einerseits hat mir vieles an dem Buch gefallen: das Grundsetting, die glaubhafte Entwicklung der Protagonistin, die spannende Handlung, die langsame Liebesgeschichte. Die Schwächen im Worldbuilding trübten das Leseerlebnis etwas, aber das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, in der die für mich unklaren Punkte dann hoffentlich besser erläutert werden. 3,5 Sterne.