Fantasy mal (ein bisschen) anders
„Die Sprache der Drachen“ vereint viele spannende Elemente zu einem besonderen Fantasy-Roman, wie man ihn nicht alle Tage liest. Der Fokus liegt auf der Sprache der Drachen, aber auch der Menschen – wie sie sich entwickelt, was sie für uns bedeutet und wie viel Macht sie haben kann. Man merkt in jeder Zeile, dass die Autorin vom Fach ist und ihr Herzblut in dieses Buch gesteckt hat. Kombiniert wird dieses faszinierende Feld mit einem Wettbewerb zwischen Außenseitern, der mich an eine Mischung aus „Panem“ und „The Imitation Game“ erinnert hat. Dieser spitzt sich immer weiter zu und sorgt ständig für neue Twists und Aufregung, sodass man bis zum Schluss gebannt am Ball bleibt. Auch eine Liebesgeschichte wird hier noch eingeflochten, die ich persönlich nicht unbedingt gebraucht hätte, aber sie gibt den Figuren noch eine andere, emotionale Tiefe. Die Protagonistin war mir anfangs sehr sympathisch, allerdings fand ich ihre naiven, festgefahrenen Ansichten nach einer Weile nicht mehr glaubwürdig und dann letztendlich den Umschwung sehr abrupt. Da hätte ich mir zwischendurch bei ihr ein paar Momente des Zweifels gewünscht, um die Meinungsänderung anzudeuten und vorzubereiten. Die Drachen haben mir durchweg sehr gut gefallen und ich fand es sehr spannend mal einen Fantasy-Roman zu lesen, wo die Menschen sich „normal“ mit den Tieren unterhalten und nicht mittels Gedankenübertragung. Das ganze World-Building fand ich sehr spannend und ich hoffe, dass es bald einen zweiten Teil gibt, um noch tiefer in die Rebellion einzutauchen und die Welt weiter zu erkunden.