Magie trifft Linguistik
In Die Sprache der Drachen taucht man ein in eine Welt, in der Magie, alte Mythen und politische Intrigen geschickt miteinander verwoben sind. Im Zentrum steht eine junge Frau, die sich auf die Suche nach der Wahrheit über die sagenumwobene Sprache der Drachen begibt – einer Sprache, die mehr Macht birgt, als man zunächst ahnt. Ihre Reise führt sie nicht nur durch gefährliche Gefilde und überraschende Enthüllungen, sondern auch tief in ein längst vergessenes Wissen, das den Schlüssel zur Rettung ihrer Welt enthalten könnte.
Was dieses Buch für mich so besonders macht, ist ganz klar die Storyline. Endlich mal etwas, das sich erfrischend von der typischen 08/15-Romantasy-Lovestory abhebt. Der Plot war clever aufgebaut, spannend durchdacht und hat mich ehrlich gesagt von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen. Dieses konstante Gefühl von „Ich muss wissen, wie es weitergeht“ hat sich bis zum Schluss gehalten – und das ist selten geworden.
Die Protagonistin war okay – nicht unsympathisch, aber sie hat mich emotional nicht ganz abgeholt. Ihre Entscheidungen waren nachvollziehbar, ihre Gedanken und Gefühle gut dargestellt, doch irgendwie fehlte mir dieses letzte Quäntchen Tiefe oder Eigenständigkeit, das sie unvergesslich gemacht hätte. Ähnlich ging’s mir mit den Nebencharakteren – solide, aber eher Begleitwerk als Aushängeschild.
Die Liebesgeschichte stand hier zudem nicht unbedingt im Fokus, sondern war eher ein zarter Seitenbegleiter, der sich angenehm durch die Handlung gezogen hat – nicht dominant, aber genau richtig dosiert. Und ja, sie hat mir trotzdem gefallen. Gerade weil sie nicht im Vordergrund stand, sondern der eigentlichen Geschichte Raum gelassen hat.
Was jedoch richtig herausgestochen ist: die Liebe der Autorin zur Linguistik. Das war nicht nur ein nettes Detail, sondern durchzog das ganze Buch auf eine richtig spannende und durchdachte Art. Die Recherchereise zur Sprache der Drachen war für mich ein Highlight, ebenso wie die kluge und angenehm übersichtliche Darstellung der politischen Verhältnisse.
Unterm Strich: Ein sehr gelungenes Buch mit einer starken, originellen Geschichte, das ich definitiv weiterempfehlen kann – vor allem, wenn man mal wieder Lust auf etwas hat, das nicht der gewohnten Romantasy-Schablone entspricht.