Der Unfall

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harakiri Avatar

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Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und die Familie gerät in einen Strudel, der sie nicht mehr loslässt.

Ein wenig anders hatte ich mir das Buch lt. Klappentext vorgestellt und ich war überrascht, welchen Verlauf die Handlung nimmt. Ich war dann allerdings schnell gefangen von den ganzen Abläufen. Wie jeder mit dem Verlust umgeht und sich verändert, das war sehr interessant zu lesen.
Glattauer schont seine Protagonisten nicht. Er geht der Frage nach, wie viel ein Menschenleben wert ist. Und ob jedes gleich viel wert ist. Und was passiert mit denen, die unter dem Radar fliegen? Und sind die mehr wert, die mehr Geld und Ansehen genießen? Ein schwieriger Diskurs, aber Glattauer schafft den Spagat zwischen Roman und Gesellschaftskritik hervorragend. Er hält dem Leser den Spiegel vor, in dem sich mancher gar nicht gern selbst sehen mag.
Fazit: Für mich kommen die Flüchtlingseltern ein wenig zu kurz, aber sonst ist der Roman wieder sehr gut gelungen.