Ein Buch, das aufwühlt

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mimi86 Avatar

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In seinem neuen Roman "Die spürst du nicht" widmet sich Daniel Glattauer auf zugleich witzig ironische und ernste Art mehreren aktuellen Themen, die den Leser aufrütteln und zum Nachdenken bringen.

Zwei gebildete, gut situierte österreichische Familien wollen einen unbeschwerten Urlaub in einer toskanischen Villa verbringen und nehmen auf Drängen der Tochter deren Schulfreundin, ein Flüchtlingskind, mit. Schon am ersten Tag kommt es zur Tragödie, die das Leben aller Beteiligten in den Abgrund stürzt.

Im Verlauf des Romans beleuchtet Glattauer wie die einzelnen Protagonisten versuchen mit dem Schicksalsschlag umzugehen und sich dadurch verändern.
Dabei stellt er die Frage nach juristischer und moralischer Schuld.

Wie so oft bei Glattauer, erschließt sich der Titel des Buches erst im Laufe der Geschichte und erklärt dann plötzlich die ganze schockierende Botschaft.

Glattauer bedient sich vielen Perspektivwechsel. Manche Abschnitte erzählt er über Pressetexte und den dazugehörigen Kommentaren. Diese Stilmittel lassen den Roman sehr lebendig wirken, sodass man immer wieder das Gefühl bekommt, es handle sich um ein reales Geschehen, über das man in den Medien liest. Dabei wird dem Leser auf erschreckende Weise vor Augen geführt, wie oberflächlich und abgestumpft unsere Welt inzwischen geworden ist.

Ein Buch, das man so schnell nicht vergisst! Klare Leseempfehlung!!!