Erschreckend authentisch!

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silbernenadel Avatar

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Daniel Glattauers neuer Roman „Die spürst Du nicht“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und tief berührt, auch erschreckt. Glattauer hält einen Spiegel vor und man erschrickt sich im Verlauf des Romans an unterschiedlichen Stellen über die glattzüngige Gleichgültigkeit und den Egoismus unserer Gesellschaften. Die bissigen Dialoge, das Einstreuen von Presseberichten, Meinungen und Hasstiraden, die in den sog. sozialen Netzwerken geteilt werden und die Art, wie er erzählt, lassen einen den Roman in einem Rutsch lesen, teils erschüttert, teils bewegt und traurig. Dabei sind die Protagonisten authentisch und menschlich in ihrem Versuch, die im Urlaub erlebte Katastrophe zu bewältigen, zu verdrängen, weiterzuleben mit dem Erlebten und jede*r macht das auf ihre bzw. seine Art. Man fragt sich automatisch, wie man selbst in einer solch fatalen Situation gehandelt hätte!

Den Roman an sich kann ich nur weiterempfehlen; er ist wirklich sehr lesenswert!