Keine leichte Pool-Lektüre

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marie aus e Avatar

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Glattauer kenne ich natürlich von „Gut gehen Nordwind“ und habe hier jetzt eine ganz andere Seite von ihm kennengelernt.

Zwei Paare machen Urlaub mit ihren Kindern in der Toskana. Damit sich die Teenager-Tochter nicht langweilt, darf ihre Freundin mitkommen. Diese ist mit ihrer Familie aus Somalia geflohen.

Die zwei Paare sind schon sehr klischeehaft gezeichnet und sofort unsympathisch. Eine Öko-Politikerin, die nicht mit der Familie im Auto anreist, weil der Schein gewahrt werden muss. Ihr unerträglicher, ständig dozierender Ehemann. Auch die beiden Kinder - puh. Das andere Paar wirkt netter, ist aber auch nicht so präsent ausgearbeitet.
Dann eine Katastrophe - und der erschütternde Umgang damit.
Die Doppelmoral und die unweigerliche Frage, ob man selbst so viel anders ist?
Hoffentlich…

Gut gemacht fand ich wechselnden Stilmittel wie etwa die sehr real wirkenden Online-Kommentare auf Presseartikel zu den Geschehnissen. So ähnlich schon oft genug gelesen.
Oder die Social-Media Kommunikation der Teenies.

Das Buch ging mir unter die Haut.

Das Ende war mir zwar zu weichgespült, aber trotzdem: ein starkes Buch.