Spannend, aufwühlend und regt zum Nachdenken an

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valeska Avatar

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Daniel Glattauer ist mit seinem neuen Roman „Die spürst du nicht“ ein tolles Werk gelungen. Er verbindet Gesellschaftskritik mit Ironie in einer spannenden Geschichte, die ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Gleichzeitig ist der Roman aufwühlend und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und Leser*innen werden sehr szenisch in die Geschichte hineingezogen. Das Cover wirkt wie ein seichter Urlaubsroman mit dem stilisiert dargestellten Pool - doch dem ist nicht der Fall. Das Buch ist ein gesellschaftskritischer Roman.
Auf der inhaltlichen Ebene lässt sich das Buch folgendermaßen beschreiben: Zwei wohlhabende Familien machen Urlaub in der Toskana. Die Tochter einer Familie (Sophie Luise) nimmt ihre Schulfreundin (Aayana) mit. Sie ist eine Geflüchtete aus Somalia. Während die beiden Familien ihren Sommerurlaub in vollem Luxus genießen, kommt es zu einer Katastrophe… mehr will ich nicht spoilern.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da er große Fragen unserer Gesellschaft aufgreift. Ist ein Menschenleben mehr wert als ein anderes? Dabei ist der Roman aber keinesfalls trocken und langweilig geschrieben - der Sprachstil ist sehr leicht zu lesen und sehr szenisch. Ironie kommt dabei nicht zu kurz. Ein rundum gut gelungenes Buch. Kleiner Abzug gibt es für das Cover - in der Buchhandlung wäre ich wahrscheinlich dran vorbei gelaufen, da es etwas trivial wirkt.