Traurig

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lisaliestgern Avatar

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Eine privilegierte österreichische Familie fährt in die Toskana in den Urlaub. Damit die vierzehnjährige Tochter Ruhe gibt und weil man gerne eine gute Tat begeht, darf sie eine Freundin mitnehmen. Diese war vor zwei Jahren mit ihrer Familie aus Somalia nach Wien gekommen war, ein ruhiges Mädchen, das man "nicht spürt". Genausowenig, wie man ihre Familie in der Gesellschaft "spürt".
Dann passiert ein Unglück.
Ich habe den Verlauf der Geschichte mit großer Spannung gelesen.
Sie liest sich nicht nur wegen des Inhalts spannend, sondern die Schreibweise ist abwechslungsreich. Mal erfährt man was über die Ansichten der Mutter, dann wird aus dem Blickwinkel der Tochter erzählt. Dazwischen sind Zeitungsartikel und Postings auf irgendwelchen Webseiten eingestreut.
Nach dem zweiten Drittel plätschert die Story ein bisschen dahin, man meint schon, das war's, die Familie wird sich irgendwie schon mit dem Unglück abfinden. Bis sich dann alles, für mich unerwartet, überschlägt und wendet: unvorhergesehene Reaktionen der Familie und Fokus auf die tatsächlich betroffene Familie, die des Mädchens.
Mich hat das Buch unglaublich angerührt und betroffen gemacht.