Wenn aus einem Traumurlaub ein Albtraum wird

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
amadea Avatar

Von

Zwei befreundete Familien machen gemeinsam Urlaub in der Toskana. Mit von der Partie ist ein somalisches Flüchtlingskind, das mit einer der Töchter die Schulbank drückt. Alles ist perfekt: Das Feriendomizil. Das Wetter. Das Essen. Der Prosecco. Der Wein. Doch schon bald nach der Ankunft bricht die Idylle in sich zusammen. Es kommt es zu einem furchtbaren Unglück …

Von da an ist nichts mehr wie es war. Die heimatliche Presse kriegt Wind davon, was in Italien passiert ist. Es wird darüber berichtet. Zuerst ohne Namensnennung. Natürlich dauert es nicht lange und es kursiert der Name jener Politikerin durch die Gazetten, die das Mädchen in den Urlaub mitgenommen hat. Unzählige Kommentare folgen. Pro und Contra. Die einen getragen von Mitleid, die anderen gehässig – so wie sie eben wohl jeder von uns kennt.

Das Buch seziert die Gefühlswelt der Betroffenen. Gedanken fahren in Endlosschleife Karussell. Freundschaften werden auf die Probe gestellt. Der Alltag wird für Einzelne zur Qual. Die Hutschachteln mit den Bildern der Erinnerungen tragen Trauer ebenso wie jeder Beteiligte sein eigenes Bündel mit sich herumschleppt, ohne zu wissen, wie man mit „so etwas“ fertig wird.

Mehr möchte ich nicht verraten. Nur so viel: Ich habe das Buch verschlungen und mich hinterher gefragt, wie man nach einem derartigen „Vorfall“ wieder zu seinem Seelenfrieden zurückfindet. Ja, es war teilweise eine „schwere Kost“, die der Autor hier präsentiert. Eines ist ihm gelungen: Die Sprache ist nicht gekünstelt, seine Schilderungen glaubhaft und die Figuren authentisch, sofern ich generös vom „schmierigen“ Anwalt absehe. Von einem solchen „Ungustl“ möchte ich nämlich nicht vertreten werden …