Ausbaufähig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kuddel Avatar

Von

Greta Vogelsang ist Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. In ihrem Bereitschaftsdienst wird sie zu einem Leichenfund am Main gerufen. Der Tote ist ein Zollfahnder mit dem sie gelegentlich zu tun hatte. Zunächst ist sie froh, dass sie den Fall abgeben kann, der offiziell in ihre alte Abteilung gehört.
Der Tote hatte Vogelsang unlängst per Mail Erkenntnisse in einem Schmugglerfall avisiert, daher lässt der Fall sie nicht los. Eine Einmischung ist nicht ganz leicht, da die Hierarchien und klaren Zuständigkeiten beachtet werden müssen. Vogelsang ermittelt schließlich auf eigene Faust.

Die Schmuggelware Glasaale ist interessant, ich musste das Thema erst einmal googeln, da es im Buch selbst nicht umfassend erklärt wird.
Der auktoriale Erzählstil wird gelegentlich durch Kapitel aus der Sicht der Beteiligten Paul und Mian unterbrochen, die auf tragische Weise in die Geschehen geraten sind. Insgesamt lässt sich der Stil leicht lesen, wirkt an einigen Stellen aber noch etwas eckig.

Vogelsang ist durchaus eine sympathische Figur, die sich neben der Arbeit noch um ihre Eltern kümmert. Durch die an Demenz erkrankter Mutter ist der Alltag nicht immer leicht. Halt findet sie bei ihrem Lebensgefährten Mika und den beiden Katzen Marx und Engels.
Die Figuren blieben etwas fern, hier hätte der Autor durch ausführlichere Beschreibungen und Verwendung der Vornamen mehr Nähe schaffen können.

Der Fall an sich war spannend, leider wurde er ohne Wendungen präsentiert, was zu Lasten des Spannungsbogens ging. Hier gab es ordentlich Luft nach oben.
Am Ende gibt es eine Andeutung, die auf die Fortsetzung hindeutet. Das Buch ist der Reihenauftakt zu einer neuen Serie. Aufgrund des interessanten Resorts der Staatsanwältin würde ich hier nochmal einen Versuch wagen.