Der Hort des Bösen

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owenmeany Avatar

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An Städtekrimis gehe ich normalerweise mit einer gewissen Skepsis heran, denn oft sind die Fälle an den Haaren herbeigezogen, um das Lokalkolorit zu transportieren. Außerdem: was soll gerade an Aalen so interessant sein?

Dieses Buch hat mich eines Besseren belehrt. Straff erzählt, glaubwürdig im Ablauf, mit lebendigen Personen ohne nervende Ticks - so schreitet die Lektüre mühelos voran.

Im kriminellen Getriebe haben die kleinen Rädchen immer die schlechte Karte. Aus einer persönlichen Notlage heraus verstricken sie sich in die Machenschaften und sind der Konfrontation mit den Ermittlern ausgeliefert. Geht etwas schief, halten sie ihren Kopf hin, so oder so. Ein Menschenleben ist da nicht viel wert.

Nachvollziehbar schildert Wacker die Entscheidungsverläufe im Polizeiapparat, die oft nicht gut aufeinander abgestimmt sind. So ganz mainstream ist Greta Vogelsang nicht mit ihrer Vorgeschichte in Genua, aber als Staatsanwältin einwandfrei straight. Auf den zweiten Band bin ich schon gespannt.