Können Aale „töten“?

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Florian Wacker hat mit seinem Kriminalroman „Die Spur der Aale“ einen interessanten Themenbereich ausgewählt, der sich mit Umweltverbrechen und Artenschutzdelikten beschäftigt. Das Zentrum der Handlungen ist Frankfurt, in dem die Staatsanwältin Greta Vogelsang, die Ermittelungen in mehreren Mordfällen, verbunden mit dem Schmuggel von Glasaalen, leitet. Der Vorname der Staatsanwältin wurde hier bewusst ausgeschrieben, weil der Autor sonst nur „Vogelsang“, und bis auf wenige Ausnahmen für die handelnden Personen die Nachnamen verwende. Das wirkte auf mich jedesmal abgehackt und störte den Lesefluss.

Für mich war in diesem Roman, wie in vielen anderen auch, ein „Konstruktionschema“ zu erkennen. So hatte auch hier, wie so oft, die Ermittlerin ein Traumata, das nervt. Ob es einer guten Handlung dienlich ist, dem Privatleben der Ermittler breiten Raum zu geben, muss der Leser selbst entscheiden. Wahrscheinlich ist das aber bei vielen Kriminalautoren ein Muss?

Für mich ist das Schmugglerthema schlüssig und authentisch, die Handlung jedoch merklich konstruiert. Dadurch kam selten richtige Spannung auf. Der Schreibstil wirkte auf mich abgehackt und erinnerte beim lesen an die Bildbeschreibung im Fernsehen. Die ersten Kapitel empfand ich „dünn“ und nicht begeisternd. Das änderten auch die mehrfach eingestreuten Kraftausdrücke nichts, die cool wirken sollten? Mich störte das. Der Roman ist mit seinen 238 Seiten im Taschenbuchformat mit einem Softcover versehen. Ein gutes, zum Thema passendes Titelfoto schafft Aufmerksamkeit.