Umweltverbrechen – brisant & spannend

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annamagareta Avatar

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„Die Spur der Aale: Ein Fall für Greta Vogelsang“ ist der erste Fall der Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang von dem in Frankfurt am Main lebenden Autor Florian Wacker.

Ein Angler ist im Main ertrunken. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte wird gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Kollegen aus der Zollfahndung. Da er Greta erst kürzlich eine Mail über den Schmuggel mit Glasaalen gesendet hat, glaubt sie im Gegensatz zu ihren Kollegen nicht an einen Unglücksfall.

Mit Greta Vogelsang hat der Autor eine interessante Protagonistin erschaffen. Sie stammt aus einem einfachen Arbeiterhaushalt. Ihr Vater war Straßenbahnfahrer und ihre Mutter Verkäuferin in einem Kaufhaus. In ihrer Vergangenheit hat sie sich aktiv bei linken Randgruppen betätigt und nun arbeitet sie als Staatsanwältin im Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte. Ihre innere Einstellung ist ihr aber erhalten geblieben, wodurch sie in den eigenen Reihen auf Widerstände stößt, gleichzeitig aber auch einen offenen Blick für die Ereignisse hat. Mir war Greta durch ihre Vorgehensweise - bei der sie gerne ihrem Bauchgefühl folgt - und vor allem ihre Zielstrebigkeit sehr sympathisch. Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in ihr Privatleben, das auch nicht immer so ganz einfach ist.

Zu Beginn werden erst einmal die Charaktere ausführlich eingeführt. Dadurch dauert es ein wenig bis die Handlung Fahrt aufnimmt.

Der Fall selbst ist brisant und spannend. Der Hintergrund basiert aus einem echten Fall, bei dem es um den Schmuggel von Jungaalen in Frankfurt ging.
Was Greta im Verlauf der Handlung über den Handel mit Jungaalen (auch Glasaale genannt) herausfindet, liest sich durchaus interessant. Ich habe viel Neues - z.B. über den richtigen Transport der Tiere und den Aufbau eines Schmugglernetzwerkes - erfahren. So werden die Tiere aus Spanien und Frankreich von Frankfurt aus nach Asien geschmuggelt. Bei diesem illegalen Handel geht es um eine Menge Geld.

Das Buch liest sich angenehm flüssig und leicht. Es sind einfache Sätze. Dennoch wirkt der Schreibstil keineswegs platt und die Kapitel sind kurz und gut strukturiert.

Die Verbrechen, die permanent an unserer Umwelt begangen werden, sind erschreckend. Ich finde es richtig und wichtig, dass diese thematisiert werden. Mit dem ersten Fall von Greta Vogelsang ist dies dem Autor gut gelungen.

Mich hat das Buch gefesselt und unterhalten, ich habe neue Informationen erhalten und eine sympathische Protagonistin - sowohl von ihrer privaten als auch ihrer beruflichen Seite - kennengelernt. Nun bin ich gespannt auf weitere Fälle aus dem Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte und empfehle das Buch gerne weiter.