Ungewöhnliche Thematik

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minijane Avatar

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Staatsanwältin Greta Vogelsang ist die sympathische Protagonistin in der neuen Regionalkrimireihe des Autors Florian Wacker, die in Frankfurt spielt. In ihrem ersten Fall , mit dem sie es in ihrem Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte zu tun bekommt, geht es um wertvolle Glasaale. Offensichtlich war ein Kollege vom Zoll einem international operierenden Schmugglernetzwerk auf der Spur. Jetzt wird er tot aus dem Main geborgen, und Vogelsang, die seine Recherche zunächst nicht besonders ernst genommen hat, beginnt mit schlechtem Gewissen selbst zu ermitteln.
Weitestgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit scheint das Schmuggeln von Glasaalen sehr lukrativ für die Akteure zu sein und man erfährt als Leser einige interessante Details.
Die Schauplätze wechseln zwischen Frankfurt, Hong Kong und Frankreich und der Leser hat immer einen kleinen Wissensvorsprung, was die Handlung allerdings auch durchschaubarer macht und zu Lasten der Spannung geht.
Während die Staatsanwältin durch das Miterzählen ihres Privatlebens recht komplex wirkt, empfand ich insbesondere die Nebencharaktere als recht oberflächlich gezeichnet. Von Vogelsang erfährt man z.B ihre schwierige Karriereleiter als Arbeiterkind oder auch die Sorgen um ihre zunehmend dement werdende Mutter. Das macht sie nahbar und sympathisch.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, gut lesbar, aber auch nichts besonderes. Leider war die Geschichte überhaupt nicht spannend. Außerdem wird ein Trauma von Vogelsang angeteasert aber es wird nicht weiter darauf eingegangen, und auch auf den nächsten Fall gibt es schon vorsichtige Hinweise am Ende des Buches. So etwas mag ich gar nicht.

Für mich hatte dieser Regionalkrimi noch deutlich Luft nach oben und ich tendiere dazu die Reihe eher nicht weiterzulesen.