Verschenktes Potential

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justm. Avatar

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Florian Wackers "Die Spur der Aale" ist "lediglich" der erste Roman in einer geplanten Reihe rund um Protagonistin Greta Vogelsang.

Und leider merkt man das auch beim Lesen: Denn ein Trauma von früher (natürlich gibt es ein Trauma - Krimis ohne gibt es eigentlich nicht mehr, oder?) wird lediglich angedeutet und auch eine Figur aus Gretas Vergangenheit taucht nur kurz auf (und - so läßt sich spekulieren - stirbt vermutlich im zweiten Teil) ohne wirklich einen Mehrzweck im Rahmen DIESER Geschichte zu haben. All das wirkt ein wenig so, als möchte man hier nur "anfüttern" und Lust auf mehr machen. Nur leider gelingt das nicht so gut.

Dazu ist mir leider bis zum Schluß unklar geblieben, warum und inwiefern eine Staatsanwältin, wie Greta es ist, in eine Fallermittlung involviert ist. Denn im Grunde ist sie das nicht, aber die Informationen landen irgendwie doch bei ihr. Bestimmte Terminologie wird nicht erklärt und die eigentliche Lösung des Falles wirkte auf mich eher antiklimaktisch.

Dabei ist ein Krimi, in dem es um den Schmuggel geschützter Tiere geht, mal ein bißchen was Neues. (Natürlich geht es dennoch nicht ohne Mord und Totschlag.)
Und auch Greta hat das Potential für eine gute Protagonistin. Auch wenn ich gestehen muß, daß ich ihre beiden Kater Marx und Engels mit am Besten fand. Und dann ist da ja noch die Thematik rund um ihre scheinbar demente Mutter und den überforderten Vater.

Leider schafft es Wacker aber nicht, dieses Potential in eine spannendes Ganzes zu verwandeln. Vielmehr verliert er sich im Frankfurter Lokalkolorit und stolpert ab und an durch die Sätze, ohne daß wirklich Spannung oder Rätselstimmung beim Lesen aufkommt.

Alles in allem ein Krimi, der zwar nicht weh tut, aber leider auch nicht aus dem Meer an Krimis hervorstechen kann.