Faszinierende Welt, aber konnte mich nicht so richtig catchen

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Die Spur der Vertrauten von Christelle Dabos


Christelle Dabos stellt in ihrem neuen Roman das „Wir“ über das „Ich“ und schafft eine Geschichte, die sowohl anspruchsvoll als auch komplex ist und von der Frage begleitet wird: Was können wir überhaupt selbst bestimmen, wenn Instinkte über allem stehen?

Wenngleich diese Thematik eine durchaus interessante Perspektive und Tiefe schafft, so habe ich lange gebraucht, um überhaupt in der Geschichte anzukommen, denn zwischen den Zeilen steht hier der wahre Kern. Die vielen Handlungsstränge und die eher nebenher beschriebene Welt sind dabei noch nicht mal der größte Kritikpunkt.

Denn die Charaktere sind keine klassischen „auf Anhieb Sympathie“ schaffenden Persönlichkeiten, wenngleich Ecken und Kanten durchaus glaubwürdig sind. Aber mir fehlte es einfach an Nähe zu ihnen und auch die Längen sorgten immer wieder für Aufruhr in meinem Inneren.

ABER! Wenn wir all das mal außer Acht lassen steht hier eine faszinierende Gesellschaft in einer fremden Welt vor uns, die zwar Geduld und Aufmerksamkeit fordert, zugleich aber auch Raum zum nachdenken gibt. So bleibt keine stereotype Dystopie zurück, die weniger auf Action und mehr auf Tiefe setzt.