Was für eine interessante Welt

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hasi84 Avatar

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Eine dystopische Welt, weit entfernt von der, die wir gewohnt sind. Eine Welt, in der das „Wir“ im Vordergrund steht und nicht mehr das Einzelindividuum, in der die Menschen nach ihrem Instinkt handeln, mit dem jede Person markiert wird – offen zu sehen für alle anderen. Hört sich gar nicht so schlecht an, nach näherer Betrachtung ist es aber eine Welt in der strenge Hierarchien herrschen, wo die Einzelpersonen nicht betrachtet werden, sondern untergehen. Eine Welt, gegen die sich Goliath und Claire aufzulehnen versuchen. Nachdem einige Personen in ihrer Umgebung unter mysteriösen Umständen verschwinden, werden die beiden hellhörig und beginnen, nachzuforschen, ihre Wege kreuzen sich zufällig. Anfangs ahnen sie noch nicht, welche weitläufigen Kreise die ganze Angelegenheit zieht.

Ein äußerst bestechendes Cover mit dem Bild eines Labyrinths hat mich sofort angezogen. In die Geschichte habe ich anfangs nur etwas schwer hinein gefunden. Der ausführliche und weit schweifende Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, man findet sich aber von Seite zu Seite besser damit zurecht. Die erschaffene Welt bietet viele Ungereimtheiten, man lernt einiges erst im Laufe des Buches näher kennen. Die Protagonisten wurden sehr detailliert dargestellt, ihre Denkweise und den Grund für ihre Handlungen konnte die Autorin äußerst treffend heraus arbeiten. Schließlich nimmt das Buch immer mehr Fahrt auf und fasziniert auf jeder Seite ein wenig mehr. Mein Fazit: Insgesamt ein sehr ausführlicher Schmöker über 600 Seiten in einer ganz beeindruckenden Welt, die Christelle Dabos erschaffen hat. Ein durchaus würdiger und lesenswerter Nachfolger der Spiegelreisenden-Serie, auch wenn sowohl der Schreibstil, als auch der Verlauf der Geschichte anfangs etwas gewöhnungsbedürftig waren.