Über Freundschaft und mythische Sagen

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ceciliasophie Avatar

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Der Insel Verlag hat mich mit der Reihe rund um die Spiegelreisende so begeistern können und ich war sehr gespannt darauf, ob mir noch einmal ein Buch aus dem Verlagsprogramm so gut gefallen würde.
Bei der Sternenleserin hat mich vom ersten Moment einfach alles angesprochen; Inhaltsangabe, Cover und Titel klangen so verlockend, dass ich es kaum abwarten konnte, vollends in die Geschichte einzutauchen.

Während die Handlung zu Beginn etwas langsam anläuft, um dem Leser die Zeit zu geben, sich etwas zurecht zu finden, nimmt die Geschichte rund um Isabella sehr schnell an Fahrt auf.
Isabella ist eine tolle Protagonistin, nimmt sie es mit ihren jungen Jahren doch mit weitaus bedrohlicheren und älteren Menschen und Wesen auf. Unerschrocken, aber nicht naiv hält sie an ihren Überzeugungen fest und lässt sich nicht beirren.
Auch Lupe, Isabellas beste Freundin, konnte mich begeistern. Beide Mädchen kämpfen in ihrer eigenen Welt gegen Probleme und Restriktionen an, sehen manchmal nicht die Grenzen der jeweils anderen, aber finden sich immer wieder. Eine wirklich schöne Geschichte über die Freundschaft.
Ich merkte kaum, wie schnell ich mich dem Ende des Buches näherte. Das liegt zum einen daran, dass auf den Seiten relativ wenig Text steht, zum anderen jedoch ist es ganz eindeutig der ungemein spannenden Handlung zuzuschreiben.
Schlag auf Schlag gerät der Leser an Isabellas Seite in immer aufregendere Abenteuer und nähert sich dem Rätsel um die Insel und Karten an.
Auch wenn ich sehr begeistert von der Handlung an sich bin, so muss ich jedoch anmerken, dass mir das World Building etwas zu kurz gekommen ist. Ich persönlich hätte mir eine etwas tiefergehende Beschreibung der Insel und der Welt um sie herum gewünscht, doch ist dies nur als Anmerkung gemeint. Da es sich um ein Kinderbuch im weitesten Sinne handelt, würde ich hier die Abstriche in Kauf nehmen.
Außerdem finde ich das Buch passagenweise echt brutal. Es wird vom Verlag als Kinderbuch gelistet und hat in dem Genre auch mehrere Preise erhalten, doch würde ich es definitiv jugendlicheren Lesern empfehlen. Als Trigger Warnung für Kinder sind an dieser Stelle Gewalt, Tod und Blut zu nennen.

Wie bereits oben angesprochen, sind die Seiten nicht mit all zu viel Text beschrieben, was daran liegt, dass sich überall kleine Figuren, Symbole und Markierungen befinden. Zusätzlich befinden sich drei Karten innerhalb des Buches und auf den Innenseiten der Buchdeckel nochmals zwei toll ausgearbeitet Karten der Insel Joya. Normalerweise erwähne ich solche Dinge nicht in Rezensionen, aber bei diesem Buch rundete es einfach perfekt die Stimmung ab.

Ich habe erneut die Bestätigung erhalten, dass die Auswahl und Bücher des Verlags vollkommen meinen Geschmack treffen. Bisher habe ich nur von der Hobbit Presse blind Bücher gekauft und absolut geliebt, doch nun zählt auch der Insel Verlag dazu.
Ich freue mich ungemein auf die weiteren Bücher des Verlags – zum Glück liegt „Die Stadt ohne Wind“ noch ungelesen in meinem Regal.

Ich kann das Buch von Herzen empfehlen, auch wenn ich - wie bereits angesprochen - das Buch nur bedingt für Kinder empfehlen würde.