Wer ist Lucien Folter?

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mammutkeks Avatar

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Robert Hunter, eigentlich beim LAPD beschäftigt, kommt für kurze Zeit zum FBI. Ein ehemaliger Freund wurde mehr oder weniger versehentlich gefasst, während er zwei abgeschnittene Frauenköpfe "spazierenfährt". Dieser Freund aus Studientagen will sich nicht zu den Vorwürfen äußern - außer gegenüber Robert Hunter.
Hunter hat noch deutliche Erinnerungen an seine Studienzeit, als er mit Lucien Folter ein Zimmer teilte - und auch an die häufigen ausufernden Diskussionen zu Profilen von Kriminellen, zum "Bösen" an sich, zu den Gründen, aus denen Menschen zu Serienmördern werden. Doch wie so vieles andere aus seiner persönlichen Biographie, hat Hunter auch die Freundschaft zu Folter in eine Art mentale Schublade gelegt und diese gut verschlossen.
In der FBI-Hauptstelle in Quantico wird Hunter nun jedoch gemeinsam mit der jungen Agentin Taylor auf die Verhöre Folters angesetzt. Dieser hat sich eine perfide Methode ausgedacht, die langsam immer mehr zum Tragen kommt - und den Leser wie auch das Gespann Hunter/Taylor vor spannende Entscheidungen führt.
Carter ist mal wieder ein Pageturner gelungen, der nicht so sehr von Brutalität und Schrecken lebt, sondern das psychopathische des Täters mehr wissenschaftlich unter die Lupe nimmt. Dies liegt auch an der gewählten Personenkonstellation, sind doch sowohl Hunter als auch Folter (man beachte die sprechenden Namen!!) ausgebildete Psychologen. Profiler Hunter hat sein Studium dann auch zum Beruf gemacht, bei Folter ist es Berufung …
Neue und spannende Wendungen gibt es immer wieder - und so war die Lektüre der "Stillen Bestie" eine gute Wahl für einen verregneten Oktobernachmittag. Auf der Suche nach der Wahrheit hinter Lucien Folter müssen sich alle Beteiligten viele Fragen stellen lassen - und dabei auch gewohnte Denkmuster verlassen.