Ab und zu muss man schlucken

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philarni Avatar

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Isolde Sammer, Die Stile nach dem Schrei, rororo, 2010, 400 Seiten, 9,95€

Martin ist ein Kinderschänder der übelsten Sorte, der seinen eigenen Bruder umgebracht hat, weil er ihn auf drischer Tat erwischt hat. Er wird jedoch wegen Mangel an Beweisen freigesprochen. Irene ist seine Stiefmutter und versucht zusammen mit dem ermittelden Kriminalbeamten ihn zu überführen, bevor er sein nächstes Opfer findet. Leider hat Martin eine Komplizin, Tina,  gefunden, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat und alles für ihn tut. Eine Zeit lang bleibt alles ruhig, doch nach und nach verstärkt sich Martins Drang nach einem neuen Kick. Mit einem Bekannten aus dem Internet und Tina flieht er nach Tschechien, wo sie mit Kindern und Pornos handeln. Tina hat unterdessen kapiert, was sie angestellt haben, und lebt mutlos in den Tag hinein. Doch als es um ihren kleinen Bruder geht, wacht sie aus ihrer Letargie auf und erkennt, dass nur sie allein Martin aufhalten kann. So opfert sie sich selbst und bringt die beiden Monster um.

Die Geschichte ist aus drei verschiedenen Perspektiven geschrieben, aus Tinas, Irenes und Martins Sicht. Sie ist sehr angenehm geschrieben. Nur manchmal sind kleine Durststrecken da, die aber schnell überwunden sind.

Das Buch hat mir sehr gefallen. Ich bekam Einblicke in die kranke Gedankenwelt von Kinderschändern, was jedoch keinesfalls dazugeführt hat, dass ich dafür Verständnis hätte. Interessant sind die Informationen aus der Neurologie, die auf wissenschaftliche Art versucht diese furchtbaren Taten zu erklären. Alles in Allem ist das Buch wriklich weiterzuempfehlen.