Spannende Lesestunden ohne zuviel Brutalität

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
spinnendon Avatar

Von

Das Cover:

Das Cover zeigt auf den ersten Blick ein aufgerissenes Auge und den Mund.

In den Augen sieht man eine Person in einer Tür stehen.

Die Farben konzentrieren sich auf die Augen und dann auf den Mund.

 

Inhalt:

In der Geschichte „die Stille nach dem Schrei“ geht es um Martin, der einen Jungen von der Straße und seinen Bruder ermordet haben soll. Er behauptet jedoch, dass sein Bruder den Jungen, Joel, missbraucht hat. Im Affekt tötete Jonas Joel und Martin daraufhin seinen Bruder.

Da er meinte, dass ihm niemand diese Geschichte glauben würde, steckte er den Ort des Geschehens, eine alte Scheune, in Brand.

 

Martin kommt in Untersuchungshaft und wird nach einer kurzen Zeit im Gefängnis entlassen und zieht wieder in sein Elternhaus.

Seine Mutter ist kurz nach seiner Geburt gestorben, sein Vater einige Jahre vor der Tat. Geblieben ist ihm nur seine Stiefmutter.

Doch diese glaubt nicht an seine Unschuld.

 

Wer an seine Unschuld glaubt, ist Tina.

Tina lernte Martin mit 13 Jahren kennen, wie er sie vor Beleidigungen von Mitschülern beschützt hat. Er küsste sie und sie verliebte sich in ihn. Doch sie sah ihn nie wieder. Bis sie einige Jahre später erfuhr das er wegen Mordes ins Gefängnis gekommen ist.

Bei seiner Freilassung sucht sie ihn zu Hause auf und sagt ihm, dass sie ihm glaubt.

Und das sie auch seine Geschichte glaubt, in der er behauptet sein Vater hätte ihn als Kind missbraucht und seine Stiefmutter hätte ihm nicht geholfen.

In Tina fand er eine Partnerin. Im Leben wie auch später.

 

Martins Stiefmutter Irene glaubt nicht an seine Unschuld und tritt wieder mit der Polizei in Kontakt und lässt Martin beschatten, auf der Suche nach Beweisen, aus Angst er könnte wieder etwas Schreckliches tun.

 

Mein Fazit.

Diese Geschichte zieht einen still und leise in den Bann. Es ist keine Geschichte die vor Brutalität und genauen Beschreibungen strotzt. Die Autorin beschreibt die Tat an Joel und Jonas im Polizeibericht sehr genau aber nüchtern. Später gibt es immer nur kurze Sätze, Andeutungen die viel Raum für eigene Gedanken lassen.

Die Geschichte enthält wechselnde Sichtweisen von Irene, Tina, Martin und dem Polizisten Schneider.

So werden viele Momente mit den Gedanken der handelnden Personen erzählt und der Leser enthält einen guten Einblick. Vor allem die Gedanken von Martin sind sehr interessant.

Die Geschichte ist schon ein wenig vorhersehbar und doch hängt man mit den Augen an den Zeilen und atmet schneller weil man endlich will das alles vorbei ist. Der Leserweiß schon recht früh die Wahrheit und doch sieht er das Grauen passieren und man wünscht ich nur, das es endlich vorbei ist.

Die Autorin Isolde Sammer hat ein sehr gutes literarisches Werk geschaffen.

Wo andere Autoren tief in die Brutalitätenkiste greifen und ein Opfer nach dem anderen auftauchen lassen, setzt die Autorin auf weniger und das ist in dem Falle mehr.

Sie beschreibt sehr gut und realistisch die Polizeiarbeit ohne das dem Leser langweilig wird.

Die Themen Kindsmord und Pädophilie werden sehr gut aufgegriffen ohne das Personen mit  wenig Gewalttoleranz Probleme kriegen könnten.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Es garantiert dem Leser spannende Stunden.