zu langatmig und vorhersehbar

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caröchen Avatar

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Martin sitzt im Gefängnis, weil er des Mordes an seinem Halbbruder beschuldigt wird. Doch er hält an seiner Version des Geschehens, er habe im Affekt gehandelt, weil Jonas einen Nachbarsjungen misshandelte, fest.
Doch seine Stiefmutter glaubt seiner offiziellen Version der Tat nicht und beschuldigt ihn, beide Jungen misshandelt und getötet zu haben.
Schließlich kommt Martin frei und bandelt mit einem Mädchen aus seiner Schule an. Von da an ist er nur noch mit ihr unterwegs. Mit ihr und ihrem kleinen Bruder Benny.
 

Der Schreibstil ist flüssig und man bekommt abwechselnd die Sicht von Martin, Tina, Hanno und Irene mit. Relativ schnell wird klar, wie die Tat ausgesehen haben muss und wer der Täter war. Das erfährt man nicht etwa versteckt, sondern wird mit klaren Aussagen und Blick in die Psyche des Täters praktisch auf die Wahrheit gestoßen.
Das Thema ist nicht neu und wurde dennoch interessant beschrieben, da man Einblick in die Gedanken und Handlungen des Täters bekommt, was mir immer besonders gut gefällt.
Allerdings hat man relativ schnell ahnen können, worauf das ganze hinausläuft, so dass das Ende keine wirkliche Überraschung mehr war.

In die Personen konnte man sich sehr gut hineinversetzen und ich habe mich öfters dabei ertappt, wie ich fassungslos und kopfschüttelnd gelesen habe.
Bei Tina hat das allerdings nicht ganz so gut geklappt. Ich konnte zwar einige ihrer Beweggründe nachvollziehen, doch dass plötzlich alles aus dem Ruder lief, habe ich nicht wirklich nachvollziehen können.
 

Mir persönlich war es auch zu viel Gerede um den heißen Brei. Der spannende Teil (Benny und der Täter) wurde eher nebenbei erzählt und kam erst am Ende zu einem Höhepunkt, was mir persönlich für diese Art von Geschichten zu wenig ist. Zumal das Ende auch sehr unglaubwürdig ist.
Man kann es lesen, muss aber nicht.