Etwas zu still für einen Scandi Krimi

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wallerie0 Avatar

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Detlef Bierstedt müht sich redlich. Ihn trifft keine Schuld. Der Autor lässt dem Hauptakteur Tommy Bergmann in seinem vierten Fall nicht gerade die gewohnte freie Hand und vor allem flinken Füße. Und so stapft die Handlung auch eher dahin als dass sie vorwärts treibt. Nicht nur als Leser voran gegangener Folgen der Krimireihe erwartete der gespannte Leser einfach mehr. Zu viel Spionage, zu kompliziert der Aufbau. Vergangenheit trifft Gegenwart. KGB, DDR, Agenten, Erpressung, Intrigen. Für mich aufgrund dieser Konstellation wohl eher doch nicht ein wirklicher Spannungsgarant. Ich war zugegeben etwas mehr auf rotes Blut im weißen Schnee aus. Doch nicht nur unter diesen Umständen würde ich die vorliegende Lektüre / das Hörbuch „nur“ ein einen guten Kriminalroman und weniger als einen wirklich spannenden Thriller bezeichnen.
Es ist ein langer holpriger Höreinstieg bei dem man sich sehr konzentrieren muss.Mehrere Handlungsstränge, eng und bislang unentwirrbar, entspinnen sich und werden erst nach einer ganzen Weile erkenn- und verständnistechnisch greifbar. Das geht zu Lasten eines wirklichen Hörvergnügens. In Buchform vor sich wäre dies wahrscheinlich weit weniger verwirrend empfunden. Doch nicht alles ist lau, zuweilen lodert tatsächlich das Scandi Krimi Feeling auf, das den Krimileser und -hörer wärmt. Und das wiederum verdankt man zum Großteile eben eher den Sprecher Detlef Bierstedt.