Komplex, interessant, spannend, manchmal überfordernd

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thirteentwoseven Avatar

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Die Beurteilung dieses Ökothrillers fällt mir nicht leicht. Es ist ein komplexes Werk mit verschiedenen Handlungssträngen und viel (pseudo) wissenschaftlichem Input. Auch die Titulierung als Thriller hat durchaus seine Berechtigung. Es wird gestorben und gekämpft und das zumeist schonungslos. Menschen gegen Menschen, gegen KI-gesteuerte Maschinen, gegen andere Spezies und auch die Kraken. Und die schlagen zurück.

Mir persönlich ist es schwer gefallen, den verschiedenen Handlungssträngen zu folgen und auch ein Verhältnis zu den Hauptfiguren aufzubauen. Sie alle werden sehr distanziert geschildert und auch zu großen Teilen auf ihre wissenschaftlichen Funktionen reduziert. Dies unterstreichen Auszüge aus ihren wissenschaftlichen Werken, die jedem Kapitel vorgeschaltet sind.
Die Profitgier und auch der unaufhaltsame Forscherdrang, der von skrupellosen Menschen zu ihrem Vorteil genutzt wird, hat eine grausame, naturentleerte Welt geschaffen. KI-gesteuerte Roboter, Androiden und maschinennahe Menschen und echte Menschen bevölkern eine scheinbar seelenlose Welt. Nur auf einem Archipel im Pazifik gibt es eine Enklave, wo scheinbar Natur und insbesondere die Spezies der Kraken geschützt und erforscht werden sollen. Sie wird zum Spielball unterschiedlicher Mächte und unerbittlicher Kämpfe.
Dort kommen die Wissenschaftlerin Ha, der Android Evrim und die Abwehrkämpferin Altantsegsegt zusammen. Der
Insgesamt gibt es in dem Thriller viele fantasievolle und filmreife, spannende Science-fiction- Szenen und Figuren. Die Kraken als bedrohte und gänzlich anders tickende intelligente Spezies wird einem näher gebracht.

Dennoch - letztlich fehlt das Herzblut und das emotionale Öl im Getriebe. Im Kampf für das Gute fehlen die Helden, die einen begeistert mitfiebern lassen. Am menschlichsten ist ironischerweise der Android.
***Sterne