Wir sind nicht alleine, nicht mal auf „unserem“ Planeten

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kermit80 Avatar

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Gleich mal vorweg: Es ist ein tolles Buch. Angefangen vom auffällig bunten Cover mit dem toll gezeichneten Kraken, über den Schnitt in Kontrastfarbe, die tiefen Einblicke in die Charaktere, Ihre Gedanken und Zweifel, bis hin zur sprachlich ausgefeilten und tiefgründigen Story.

Absolut lesenswert, ein neues Highlight in unserer Bücherwand.

Aber eins nach dem anderen ;-)
Ein Öko-Thriller und ScieneFiction-Roman der anderen Art. Das Buch beschäftigt sich gleich mit mehreren Fragen
Wie weit geht unsere Akzeptanz gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI)? Wann fühlen wir uns selbst davon bedroht?
Wie definiert und erkennt man eigentlich Bewusstsein und Menschlichkeit?
Was wenn wir nicht die einzige intelligente Spezies auf diesem Planeten sind?
Wo führt unser Verhalten gegenüber Leben und Natur hin? Und wie oft werden wir noch „wegsehen“ während wir unsere eigene Lebensgrundlage zerstören?

Klingt irgendwie mehr nach einem Sachbuch, oder? Ist es aber nicht. Es ist ein toller Thriller, der all diese Fragen in einen gar nicht so science-fiction-mässigen Plot stellt. Der Punkt mit KI usw. klingt zwar noch immer etwas nach Zukunft. Die Handlungsstränge fühlen sich aber so real an, dass sie durchaus schon im Hier und Jetzt spielen könn(t)en.

Ich will die Handlung gar nicht vorweggreifen. Kurz skizziert: Eine Wissenschaftlerin (geplagt von ihren Fehlern der Vergangenheit und sozial abgeschottet) erforscht im Auftrag eines internationalen Konzerns (dessen Ziele undurchsichtig und divergent sind) zusammen mit einem Androiden (der sich sein sich selbst bewusst sein erarbeitet) eine bislang ungekannte Oktopoden-Population. Während wir immer glauben, intelligente Wesen würden uns von außerhalb des Planeten ereilen, vergessen wir in unserer Selbstüberschätzung, welche Potentiale der Planet selbst bietet. Stattdessen räubern und plündern wir, zerstören und töten. Aber nicht alle „Mitbewohner“ werden uns das durchgehen lassen.

Mich hat das Buch erneut zum Nachdenken angeregt. Ist das der Planet, den ich meinen Kindern hinterlassen will? Können wir uns überhaupt noch ändern? Oder ist es dafür schon zu spät?

„Der Mensch ist ein technologisches Tier. Erfindungen haben uns so weit gebracht, uns zu den Herrschern über diesen Planeten gemacht. Aber sie sind es auch, die uns gefangen halten. Es ist ein Zwang. Wir können nicht damit aufhören, egal, was die Folgen sind.“ (Zitat aus dem Buch)