Atmosphärische Steinzeit-Magie

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"Die Stimme im Licht" von Kornelia Schmid hat mir gut gefallen. Den Einstieg fand ich super, da ich mich sofort in die Geschichte hineinfühlen konnte. Das liegt sicherlich auch an der Atmosphäre: Götter und Schamanen, angsteinflößender Nebel, Irrlichter, leuchtende Fische und ein blutroter Fluss. Der mysteriöse Ursprung dieser Magie und das Verschwinden von Personen aus allen Stämmen, macht den Roman spannend. Der Fantasy-Roman ist einzigartig durch das Setting in der Steinzeit, eine wirklich gute Wahl! Der Schreibstil liest sich flüssig und ist dem Genre angemessen bildlich und mystisch, allerdings auch hin und wieder humorvoll. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin eine Sprache erfunden hat, die nur wenige Charaktere verstehen können. Auch das trägt zur Atmosphäre des Buches bei.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht mehrerer Charaktere geschrieben. Hier muss ich leider anmerken, dass es mir durch die Menge der verschiedenen Sichtweisen ein wenig schwergefallen ist, eine Verbindung zu allen Charakteren aufzubauen. Außerdem habe ich so relativ lange gebraucht, um mir zu merken, welche Figur zu welchem Stamm gehört und in welcher Beziehung die Charaktere zueinanderstehen. Ich hätte mir eine Beschränkung auf maximal drei Perspektiven gewünscht. So könnte man die Charaktere noch näher kennenlernen, ihre Entscheidungen besser verstehen und eine emotionale Bindung aufbauen.

Auch wenn "Die Stimme im Licht" nicht ganz meinen Erwartungen gerecht werden konnte, ist es ein solider Fantasy-Roman mit kreativem Setting. Ich kann ihn empfehlen für Personen, die nach einer Abwechslung von traditionellen Fantasy-Umgebungen suchen bzw. einem kurzweiligen Standalone.