Fantasy in der Steinzeit - hat mich total abgeholt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fräuleinspinnweb Avatar

Von

„Die Stimme im Licht“ von Kornelia Schmid hat mich komplett überrascht. Statt klassischem Mittelalter-Fantasy entführt uns das Buch in eine steinzeitliche Welt, in der Magie gerade erwacht. Flüsse bluten, leuchtende Fische verschwinden und im Nebel lauert etwas Unheilvolles.
Die Bilder sind so atmosphärisch, dass man sofort hineingezogen wird und glaubt, die raue Natur am eigenen Leib zu spüren.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, jede Figur hat Tiefe und ihre eigenen Kämpfe. Wir folgen Merana, die ihren Stamm an Fullo verlor, der allerdings selbst um seinen Titel bangen muss. Saso, der als Einziger durch den Nebel wandert und mit den Stimmen spricht, und den beiden Schamanen-Geschwistern Kela und Jelo, die sich verirren.
Allesamt Figuren die mir schnell ans Herz gewachsen sind.
Themen wie Selbstbestimmung und der eigene Platz in der Gesellschaft werden geschickt eingeflochten, ohne dass die Spannung verloren geht.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und immer wieder humorvoll. Genau die richtige Mischung aus Ernst und Leichtigkeit. Das Cover ist stimmig und passt perfekt zur Geschichte.
Für mich war es ein originelles, packendes Fantasyerlebnis, das man so nicht alle Tage findet.

⭐ 5 von 5 Sternen ⭐

ℹ️ Info: Im Nachwort erfährt man, dass das Buch die Vorgeschichte zu einer Reihe ist. Es lässt sich aber wunderbar eigenständig lesen.