Gänsehaut-Spannung

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ilonar. Avatar

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Ein Alptraum, sich vorzustellen, da einem dies selbst widerfährt. Aber – kann man sich einen Alptraum überhaupt vorstellen?
Judith hätte sich dies auch in ihren schlimmsten Träumen nicht vorstellen können. Sie ist glücklich, wieder einmal als Babysitter auf ihre dreijährige Enkelin Emelie aufpassen zu dürfen. Alles ist wunderbar, gemeinsam spielen die beiden im Sandkasten, bis das Läuten des Telefons diese Idylle unterbricht. Es klingelt bereits zum zweiten Mal und Judith beschließt, nun doch an den Apparat zu gehen, weil es vielleicht wichtig sei könnte. Es ist aber nur einer dieser ärgerlichen Werbe- und Verkaufsanrufe und Judith braucht einen Moment, dieses Gespräch zu beenden.
Als sie zurück in den Garten kommt, ist nichts mehr sie zuvor. Das dreijährige Kind liegt tot im Sandkasten und überraschenderweise ist ihr Vater bei ihr.
Dieser Einstieg in den Roman ist bereits außerordentlich spannend geschrieben und nährt das Verlagen, sofort weiterlesen zu wollen. Olivia, eine der ersten Polizistinnen am Tatort, noch relativ neu in diesem Revier, und Tom Stilton, ein früher erfolgreicher Ermittler, sind maßgeblich und anscheinend auch aus persönlichen Gründen, an diesem Fall interessiert. Olivia bekommt schon in der Leseprobe ein eindrückliches Gesicht, Stilton taucht hier noch nicht auf, aber die Vorschau mag die Neugierde zu wecken.
Etwas verwirrend oder absichtlich in die Irre führend das erste Kapitel, das acht Jahre zuvor in einer Hotelbar in Stockholm spielt. Die vorgestellten Personen scheinen in einem politisch extrem rechts angesiedelten Milieu zu agieren. Der in der Vorschau angekündigte zweite Kindermord nur wenige Tage später in Stockholm wirft deshalb die Frage auf, ob hier Motive im politischen Raum eine Rolle spielen können.
Das bislang Gelesene verspricht ein wirklich spannendes Buch zu sein. Über Glück bei der Verlosung würde ich mich sehr freuen.