Cilla & Rolf Börjlind: Wieder ein Krimi-Erlebnis!

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Dass das Autorenpaar Cilla und Rolf Börjlind zur ersten Riege der skandinavischen Krimi-Autoren gehört, hat es mit seinem Buch "Die Strömung" zweifellos wieder bewiesen. Ich hatte das Glück, schon den Vorgänger-Krimi "Die dritte Stimme" vorablesen zu dürfen und hatte von daher schon hohe Erwartungen an den neuen Band der beiden Autoren. Diese wurden aber eindeutig erfüllt.
In Südschweden wird ein kleines Mädchen brutal ermordet. Olivia Rönning gehört zum Ermittlerteam, das den Mord aufklären soll, da sie sich, um ihrem Freund Ove nahe zu sein, nach Schonen hat versetzen lassen. Schnell fällt der Verdacht auf einen jungen Mann, doch als kurze Zeit später in der Nähe von Stockholm ein kleiner Junge nach dem gleichen Muster ermordet wird, wird klar, dass die beiden Morde zusammenhängen und einen ganz anderen Hintergrund zu haben scheinen. Daher wird zunächst in der Rechtsradikalen Szene nach den Tätern gesucht, bis Olivia Rönning und dem inzwischen auch zu den Untersuchungen hinzugezogenen Tom Stilton klar wird, dass das Motiv für die Kindesmorde ganz woanders liegt.
Olivia Rönning und Tom Stilton sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar an dem ich besonders seine Ecken und Kanten schätze. Ihre persönlichen Geschichten sind sozusagen das Salz in der Suppe in den Krimis der Börjlinds. Außerdem schätze ich aber auch die tolle Fähigkeit der beiden, atmosphärisch zu erzählen. Man sieht gleichsam die dunklen Wälder vor sich, die im Wind wogen und radelt mit Olivia über einsame Straßen. Spannung wird im Buch "Die Strömung" großgeschrieben. Überraschende Wendungen, düstere Locations, alles trägt dazu bei, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Showdown zum Schluss ist atemberaubend und wirklich großartig gelungen. Ich kann mich da nur Christine Westermann vom Umschlagtext anschließen: keine der 526 Seiten ist langweilig und das Lesen wirklich ein Genuss. Die Figuren sind glaubwürdig und liebenswert. Dabei ist ihre Unterschiedlichkeit ein Gewinn.
Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen, vielleicht sollte man aber die Vorgängerbücher gelesen haben, um auch richtig in die Hintergrundgeschichten eintauchen zu können.
Wer aber ein Buch von Cilla und Rolf Börjlind gelesen hat, wird sowieso Lust auf mehr haben. Ich fiebere jedenfalls dem nächsten Band schon entgegen.